Anti-Rassismus Projekt der Action Courage Gruppe

Am 17. Juni organisierte die Action Courage Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Stuttgart einen Anti-Rassismus Workshop an unserer Schule. Über Monate hinweg hatten wir selbst bei verschiedenen Workshops teilgenommen, um uns auf den großen Tag vorzubereiten.

Es war nicht nur als Zuschauer*in sondern auch als Leiter*in ein voller Erfolg. In den unteren Klassen wurde der Fokus auf das Thema „Alltagsrassismus“ gesetzt, was auch zu spannenden Diskussions- und Berichtsmöglichkeiten geführt hat. Alle Klassen waren sehr motiviert dabei und haben zahlreiche Beispiele genannt, wie prägnant Rassismus eigentlich noch in unserer Gesellschaft ist. Von Eltern die ihre Kinder nicht mit BIPoC (Abkürzung von Black, Indigenous und People of Color) Kindern spielen lassen haben, bis zu rassistischen Aussagen im öffentlichen Raum. Gerade für uns, war es sehr schockierend zu erfahren, wie viel Jüngere schon mit diesem Thema konfrontiert wurden. Desto schöner war es allerdings am Ende die verschiedenen Statements der Klasse auf den bunt verzierten Plakaten zu sehen.

Wir haben erneut gesehen, wie wichtig solche Projekte sind und hoffen in ferner Zukunft weitere organisieren zu können, um immer wieder das Bewusstsein zu fördern. Unser finales Ziel ist es hoffentlich bald keine solchen Erzählungen mehr hören zu müssen.

Antonia Everwin und Letizia D‘Alleva

Rassismus - Wir sind dagegen und das ist gut so.

Trotzdem weiß kaum jemand so richtig, wie man gegen Rassismus vorgeht oder sich selbst verhalten soll. Noch heute stellt das Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft Herausforderungen, da das Spektrum weit und vielseitig ist.

Gibt es ein falsch und richtig in der Umgangsweise?

Obwohl viele Schüler*innen des WBGs es als selbstverständlich, gewöhnlich und normal ansehen, Teil einer internationalen Schule zu sein, sind dieselben Schüler*innen auch Teil einer Welt außerhalb dieser Schule.

Wie normal ist es, jemandem in die Haare fassen zu wollen, weil die Person eine andere Haarstruktur hat und wie normal sind Polizeikontrollen bei nicht typisch deutsch-aussehenden Mitbürger*innen?

Wie sehr treffen den einen bestimmte Vorurteile und wer nimmt es als Kompliment auf?

Schnell wurde auch uns klar, dass es kein klares und allgemeingültiges Richtig und Falsch gibt.

Aber dass Rassismus unsere Gesellschaft bestimmt, jeden und jede betrifft, Vorurteile nach wie vor und wohl niemals ganz wegzudenken sind, wollten wir den Schüler*innen zeigen und uns das Thema gemeinsam erarbeiten.

Uns ging es nicht um einen Vortrag, der klar definiert, was Rassismus ist, denn das wäre dem Thema nicht gerecht geworden. Es sollte diskutiert werden, Fragen gestellt und eine Abwechslung zu sonstigen bekannten Präsentationen geschaffen werden.

Uns war bewusst: Es wird wohl niemals ausreichend Zeit geben, über Rassismus zu sprechen. Es wird sich keine Lösung finden, indem man mit einigen Klassen in einem gewissen Zeitraum ein Thema erarbeitet und trotzdem können wir den Versuch wagen, unser Bestes zu geben, zu informieren und zu sensibilisieren. Darum wollte die Action Courage Gruppe der SMV einen Tag organisieren, an dem dies für ein paar Stunden möglich ist.

Marie Bonhomme

Leserbrief zum Anti-Rassismus-Projekt

Am Projekttag gegen Rassismus haben wir viel Neues erfahren. Wir wurden auf einige Dinge aufmerksam gemacht, die uns so gar nicht bekannt waren. So kann zum Beispiel ein einzelnes Schimpfwort schon eine rassistische Beleidigung sein. Rassismus kommt auch viel öfter vor, als wir uns das vorstellen konnten.

Auch unsere Referentinnen haben schon Rassismus erlebt und haben darüber erzählt, was uns sehr berührt hat. Es ist wirklich schwer zu verstehen, dass es immer noch Menschen gibt, die nicht begreifen, dass jeder Mensch den gleichen Wert hat - unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Es ist doch wichtig, alle gleich und respektvoll zu behandeln!

Auf dem Plakat, das wir zum Abschluss gestalten sollten, steht der Satz:

Jeder Mensch ist anders, doch der Wert jedes Menschen ist gleich.

Durch diesen Satz werden wir an die zwei Stunden zum Thema Rassismus erinnert, gleichzeitig aber auch daran, dass wir allen unseren Mitmenschen mit Respekt begegnen sollen.

Unsere Referentinnen haben uns zwei Stunden lang viel erklärt und sie haben die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse gehabt. Rassismus wird uns sicher noch öfter begegnen, aber wir haben Tipps bekommen, wie man damit umgehen kann.

Herzlichen Dank an die Referentinnen und das Vorbereitungsteam für den gelungenen Projekttag!

Pascal, Desirée und Zerina, 5a