UNESCO Associated Schools Network Brasilien zu Besuch

„Esperamos que vocês ja estão se adaptando a o clima frio alemão.?1)“ begrüßte Mila am 9. März 32 Schulleiter und Schulkoordinatoren aus Brasilien, die sich bei uns über Digitalisierung an deutschen Schulen informieren wollten. Mauritius, ein Kollege von einer deutschen Auslandschule in Rio, scheute nicht die Mühe, alles ins Portugiesische bzw. ins Deutsche zu übersetzen. Ansonsten unterhielten wir uns auf Englisch. Der Oberstufenchor von Heidi und Apoline sangen „Rainbow“ und 32 Handykameras filmten das Ereignis. Anschließend stellte die UNESCO-AG, unsere SMV Struktur, unsere Schule und unsere Projekte vor. Auf besondere Resonanz stieß unser Projekt für Menstruationsprodukte. Wir hatten Spenden generierten, um die Mädchen­toiletten mit Tampons und Binden zu bestücken und auch ein Projekt im Südsudan zu unterstützten. Wir erfuhren, dass in manchen Regionen in Brasilien Schülerinnen sich keine Hygieneartikel leisten können und dann dem Unterricht fernbleiben. Eine Schule entwickelte Tampons, die sich nach Gebrauch zersetzten, um die Umwelt nicht zu belasten.

Nachdem Herr Nowak die Gäste begrüßt hatte, stellten vier Kolleginnen der Goethe-Schule Dieburg (Hessen) ihr Kunstprojekt vor. Sie versenden weltweit Plexiglasscheiben an UNESCO-Schulen. Wenn die Scheiben künstlerisch gestaltet zurückkommen, setzen sie die Scheiben zu einem Gesamtkunstwerk zusammen.

Uns interessierte an den brasilianischen Schulen, welche Projekte sie durchführen, welche Profile sie haben und welche Strukturen die Schüler*innenvertretung haben. Es waren 17 Schulen vertreten.  In einer Schule werden über 9000 Schüler*innen unterrichtet. In einer sind vor allem Jüd*innen in einer anderen haben 80% einen asiatischen Migrationshintergrund. Auch eine Gefängnisschule nimmt am ASPnet teil. Eine Kollegin, die auch am Ministerium tätig ist, ist eigentlich seit fünf Jahren in Pension, doch weil ihre Schüler*innen so nett sind, ist sie ihrer Schule weiterhin treu.

Am Wagenburg-Gymnasium führen wir vor allem Projekte zu den politischen Nachhaltigkeitszielen „Geschlechtergleichheit“, „Frieden“, „Gesundheit“ oder „weniger Ungleichheiten“ durch. In Brasilien haben Umweltprojekte zu den Zielen „Sauberes Wasser“, „Leben unter Wasser“ und  „Leben an Land“ mehr Konjunktur. In Brasilien werden riesige Wälder Brandt gerodet, um Soja als Viehfutter anbauen zu können. Der weltweit exportiert wird. Doch hat Brasilien weiterhin unvorstellbare Flächen an Urwäldern mit einer Tier- und Pflanzenwelt, die wir uns nicht vorstel len können. Da liegt es nahe, Projekte für den Erhalt durchzuführen.

Einige Schulen untersuchen das Trinkwasser vor Ort auf Giftstoffe und Keime. Der Gedanke ist dieses Projekt auf alle Schulen auszuweiten. Da es überall Schulen gibt, könnte so eine sauber Trinkwasserversorgung gewähr­leistet werden. Wer denkt, wir hätten das bei uns nicht nötig, sollte an die neuesten Berichte über unser durch Dünger belastetes Grundwasser denken.

Eine Schule hat einen regen Austausch mit einer polnischen Schule. Sie tauschen Probleme miteinander aus. Die Lösungsvorschläge sind jedes Mal sehr spannend. Da die Austauschparten*innen zum Teil ganz andere Problemlösestrategien und einen anderen Hintergrund haben. Wir haben mit einigen Schulen schon einen E-Mail-Austausch vereinbart und sind gespannt, ob wir einen ebenso produktiven Austausch haben werden.

Vielen Dank an Herrn Scheible und Herrn Unizycki, die den Brasilianern unsere Digitalisierung vorführten und an Herrn Bäuerle und Herrn Knecht, die im Hintergrund einiges erledigten, wie z.B. die Präsentation der Brasilianer vom Telefon auf unseren Laptop zu übertragen.

Der größte Dank geht an Herrn Nowak. Er hat ihn vielen Videokonferenzen mit Brasilien dieses Treffen ermöglicht. Er hat sich mit dem Bundeskoordinator der UNESCO-Schulen Klaus Schilling und mit dem UNESCO-Beauftragten von Kultusministerium Achim Beule abgestimmt.

1) „Wir hoffen, dass Sie sich bereits an das kalte deutsche Klima gewöhnt haben“

Axel Nothardt