Abschlussbesuch „Befreiung von Straßburg“

Gegenbesuch der französischen Seite in Stuttgart im Rahmen des Projekts „Befreiung von Straßburg“ (04.-06. April 2025)

Vom 04. bis 06. April 2025 durften wir am Wagenburg-Gymnasium zwölf französische Jugendliche und ihre Begleiter*innen zum Gegenbesuch im Rahmen des Geschichts- und Erinnerungsprojekts „Befreiung von Straßburg“ begrüßen. Der Besuch stand ganz im Zeichen historischer Bildung, kulturellen Austauschs und gelebter deutsch-französischer Freundschaft.

Der erste Programmpunkt am 04. April 2025 war ein Empfang an unserer Schule, bei dem die Gäste und Eltern der am Projekt beteiligten Schüler*innen von Michael Nowak, Schulleiter des Wagenburg-Gymnasiums, begrüßt wurden. Anschließend stellten die deutschen Teilnehmer*innen die bisherigen Fahrten und Projektergebnisse vor und gaben einen Ausblick auf die kommenden gemeinsamen Aktivitäten in Stuttgart. Im Zeitraum von September 2024 bis Oktober 2024 hatten Besuche von Erinnerungsorten im Elsass (Mémorial Alsace-Moselle, KZ Natzweiler-Struthof) und in Polen (Krakau und KZ Auschwitz-Birkenau) stattgefunden. Am 23. November 2024 hatten die Jugendlichen zudem am Staatsakt mit dem französischen Staatspräsident Emmanuel Macron in Straßburg zum 80. Jahrestag der Befreiung von Straßburg vom Nationalsozialismus teilgenommen sowie eine selbst verfasste Rede an die Vertreter*innen der Städte Straßburg, Périgueux und Stuttgart halten dürfen. Zum Videobeitrag vom SWR siehe folgenden Link: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/80-jahrestag-befreiung-strassburgs-100.html

Am Samstag, den 05. April 2025, stand die Auseinandersetzung mit der Geschichte Stuttgarts zur Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt. Eine Stadtführung machte die Spuren dieser dunklen Epoche in Stuttgart sichtbar und sensibilisierte für die Bedeutung des Erinnerns, wie z.B. am Denkmal für Eugen Bolz am Königsbau. Im anschließenden Workshop „Wie erinnern wir?“ wieder bei uns an der Schule reflektierten die Jugendlichen ihre Eindrücke und diskutierten verschiedene Formen des Gedenkens. Besonders eindrücklich war am Nachmittag der Besuch des Hotel Silber, der ehemaligen Gestapo-Zentrale für Württemberg und Hohenzollern, die heute als Lern- und Gedenkort dient. Abgerundet wurde der Tag durch ein gemeinsames Abendessen in einem Stuttgart Gasthaus, bei dem unsere Gäste schwäbische Spezialitäten genießen konnten – ein kulinarisches Highlight und ein schöner Moment des Austauschs in gemütlicher Atmosphäre.

Am Sonntag, den 06. April 2025, trafen sich die Jugendlichen zu einem Austausch mit Vertreter*innen des Stuttgarter Gemeinderats, des Stuttgarter Jugendrats und der Zivilgesellschaft am Wagenburg-Gymnasium. In kleinen Gruppen wurden Fragen zur Erinnerungskultur, zu Partizipation und zum demokratischen Miteinander diskutiert. Eine gemeinsame Abschlussreflexion rundete nicht nur das Wochenende, sondern auch das gesamte Projekt ab und machte noch einmal deutlich, wie bereichernd die internationale Zusammenarbeit, die gemeinsamen Fahrten und die persönlichen Begegnungen für alle Beteiligten waren.

Wir bedanken uns herzlich bei Antonia Everwin, ehemalige Schülerin am Wagenburg-Gymnasium, und Basile Bied-Charreton, Schüler am Wagenburg-Gymnasium, für die tatkräftige Unterstützung beim Übersetzen während des gesamten Wochenendes. Neben den Jugendlichen aus beiden Ländern und ihren Betreuer*innen, die ein solches wichtiges Projekt überhaupt erst ermöglichten, gilt ein besonderer Dank vor allem dem Stadtjugendring Stuttgart, insbesondere Anke Böttcher und Friederike Hartl, und den Städten Straßburg und Stuttgart, die den Besuch, aber auch das gesamte Projekt finanziell und organisatorisch unterstützt haben.

Text und Fotos: Piotr Unizycki