

Zwischen Partymetropole und Flüchtlingskatastrophe – Der Libanon
Am Freitag, den 26. Januar 2019, hatte die ganze Klassenstufe 10 die Gelegenheit, sich von Mirjam Walter, einer ehemaligen Wagenburg-Schülerin des Abiturjahrgangs 2010, über den Libanon im Allgemeinen und die dort aktuell herrschende humanitäre Katastrophe im Besonderen berichten zu lassen.
Mirjam hat nach dem Abi-Bac Politikwissenschaften studiert und dabei einen Studienaufenthalt im Libanon absolviert. Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten in diesem ihr völlig fremden Land lebt und arbeitet sie nun bereits seit drei Jahren als Entwicklungshelferin für das Forum Ziviler Friedensdienst. Als Projektkoordinatorin im Bereich Community Mobilizing in einem Projekt namens "Future Together Now", dessen Zielsetzung das Vermitteln von Hilfe zur Selbsthilfe und die Unterstützung von Nachbarschaftsprojekten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen umfasst, arbeitet sie hauptsächlich in Tripoli und Bekaa. Sie lebt in Beirut.
In ihrem Vortrag zeigt Mirjam, die ihr Leben im Libanon genießt und als wunderbare Erfahrung beschreibt, die vielen unterschiedlichen Facetten und die dort herrschenden Gegensätze. Eine jahrtausendealte Geschichte, herrliche Landschaften, Luxusviertel, Cafés am Strand und ausgeprägte Feierlaune treffen auf enorme politische und wirtschaftliche Problemlagen. Es gelingt nur schwer, alle 19 Religionsgemeinschaften vor Ort unter einen Hut zu bringen, eine Regierung zu bilden, das riesige Müllproblem des Landes zu bewältigen, die Stromversorgung zu garantieren und für Sicherheit zu sorgen.
Hinzukommt die geopolitische Lage des Libanon im Nahen Osten. Als direkter Nachbar des von Bürgerkrieg zerrütteten Syrien ist der Libanon als Aufnahmeland eines riesigen Flüchtlingsstroms betroffen. Auf die vier Millionen Libanesen kommen aktuell ca. 1,5 Millionen syrischer Flüchtlinge. Diese haben auf ihrer Flucht bereits alles verloren und ihnen stehen von libanesischer Seite keinerlei staatliche Hilfen zu, so dass sie auf humanitäre Unterstützung von Organisationen und Einzelpersonen angewiesen sind, um ihr Überleben zu sichern. Die Flüchtlinge hausen in Zelten, die größtenteils auf unbefestigtem Gelände errichtet worden sind, da es staatlicherseits verboten ist, befestigte Unterkünfte zu errichten.
Mirjam berichtet nun von den in diesem Winter besonders heftigen und andauernden Unwettern, die Wasserfluten, enorme Schneemengen und eisige Kälte gebracht haben. Bilder zeigen, dass die Zelte unter den Schneemassen verschwinden und die Wasserströme alle Ausrüstung unbrauchbar gemacht haben. Von dieser humanitären Katastrophe sind mindestens 80.000 Flüchtlinge, darunter 39.000 Kinder betroffen. In Anbetracht dieser verheerenden Lage haben sich Freiwillige spontan dazu entschlossen, den Flüchtlingen zu helfen. Mirjam hat zusammen mit ihrer Familie einen Spendenaufruf gestartet zur Finanzierung von Matratzen, Decken, Heizmaterial, Zelten, Anmietung von Hallen und Baumaterial zur Stabilisierung des Untergrunds in den Camps und zum Abpumpen des Wassers.
Nach Ende des Vortrags und einer Fragerunde haben die Schülerinnen und Schüler Projektideen zusammengetragen, die sie im Laufe der kommenden Wochen umsetzen wollen, um dem Thema Libanon möglichst viel öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen und im Rahmen des Möglichen mitzuhelfen, die Situation der betroffenen Menschen zu verbessern. Spenden gehen eins zu eins in die konkrete Hilfe vor Ort und unterstützen die lokale Organisation „Syrian Eyes“.
Wir Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 und Mirjam bitten euch im Namen der Flüchtlinge um Hilfe!
SPREAD THIS MESSAGE! THANK YOU!
YATIK AL AFYE, wie man auf arabisch zu Leuten sagt, die viel gearbeitet haben, und es heißt ungefähr Du bekommst es 1000 Mal zurück!
Ein Bericht von Alba, Lea, Hannah, Charlotte, Lucie; Kl. 10b
Kontakt über Facebook: Mirjam Wa über Instagram: mirjam_was
Spendenkonto: Katholische Kirchenpflege Liebfrauen IBAN: DE74 6115 0020 0010 7010 07 BIC: ESSLDE66XXX Stichwort: Libanonhilfe (Auf Wunsch kann eine Spendenquittung ausgestellt werden (bitte vermerken).
Hier einige Links, um sich über die Problematik zu informieren:
Hilfsorganisationen:
Syrian Eyes: www.syrianeyes.org
House of Peace: www.daleel-madani.org/civil-society-directory/house-peace, basmeh&zeitooneh: www.basmeh-zeitooneh.org
Artikel zur Lage (leider nicht auf Deutsch) :
en.annahar.com/article/923400-humanitarians-hasten-to-help-refugee-norma-storm-victims
de.euronews.com/2019/01/09/schlechtes-wetter-im-libanon
www.aljazeera.com/news/2019/01/lebanon-syrian-refugees-brace-floods-storm-nears-190113053554914.html