Festschrift "Das Wagenburg – eine Schule wird 100"

Die Festschrift zu unserem 100 jährigen Jubiläum kann für 15 Euro im Sekretariat erworben werden. Dieses Werk mit 280 Seiten beinhaltet viel Interessantes zur Schulgeschichte, informative Einblicke in die Gegenwart und einen ausführlichen Fototeil, zu dem auch alle Klassenbilder aus dem letzten Schuljahr gehören. Mit der Festschrift wird man sich noch nach Jahren gerne an die Schulzeit erinnern.

Die Festschrift ist sicher auch ein gutes Weihnachtsgeschenk.

100 jähriges Jubiläum

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

unser großes Jubiläumsfest vom 18. Oktober wird den meisten sicherlich in guter Erinnerung bleiben, denn es war rundum gelungen. Es begann mit dem feierlichen Festakt in der Turnhalle, zu dem uns wichtige Personen aus dem Bildungsressort und der Stadtverwaltung die Ehre gaben: Claudia Rugart, die Leiterin der Abteilung „Schule und Bildung“ des Regierungspräsidiums betonte in ihrer Rede die kulturelle Offenheit der Schule und deren besondere Verdienste als Partnerschule Europas, Bürgermeister Werner Wölfle schlug den Bogen von der mittelalterlichen Wagenburg zum Turnhallenneubau sowie der anstehenden Sanierung, und der neue Generalkonsul Nicolas Eybalin würdigte die deutsch-französische Abteilung als wichtigen Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung. Gekommen waren außerdem weitere Verantwortliche aus dem Kultusministerium, dem Regierungspräsidium und der Stadtverwaltung sowie zahlreiche Stadträte, die neue Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmeier und Mitglieder des Bezirksbeirats. Schön war auch, dass ich viele Ehemalige begrüßen konnte: Ehemalige aus dem Regierungspräsidium, ehemalige Lehrerinnen und Lehrer, ehemalige Elternbeiratsvorsitzende und natürlich viele ehemalige Schülerinnen und Schüler, von denen die Ältesten über achtzig Jahre alt waren. Die Festrede hielt ein ehemaliger Absolvent der Schule, nämlich Professor Dr. Bert Sakmann, als Neurobiologe mehrfach geehrt und mit dem Nobelpreis für medizinische Forschung ausgezeichnet. Er zeigte in seiner humorvollen Rede auf, dass die Schule bereits in seiner Schulzeit zwischen 1952 und 1961 weit besser war als ihr damaliger Ruf und brachte abschließend seine Erleichterung darüber zum Ausdruck, dass die heutigen Bildungspläne und Schulbücher in den ihm wichtigen Fächern Geschichte und Biologie weitaus besser sind als sie es damals waren.

Für die musikalische Gestaltung der Feier bot unsere Fachschaft Musik wunderschöne, passend ausgesuchte Klänge: Mit der Kombination aus dem Choral „Nun danket alle Gott“ – dieser war bei der Einweihungsfeier vor hundert Jahren von allen Schülern gesungen worden - und dem Song „We are the world“ von Michael Jackson war der Bogen gleich zu Beginn von 1914 bis in die Jetztzeit gespannt; die Ausschnitte aus Haydns „Schulmeisterkantate“ sorgten für einen Kunstgenuss mit Schmunzeln. Beides wurde von dem großen Chor der Sechstklässler aufgeführt, die mit ihren hellen, klaren Stimmen und ihrem Schwung begeisterten. Das die Kantate einfühlsam begleitende Instrumentalensemble wurde von den Musiklehrerinnen Frau Ante und Frau Knöß sowie von Frau Fombonne und Herrn Buck als Eltern professionell verstärkt; Frau Henkel hatte als umsichtige Dirigentin die Gesamtleitung und Herr Hackert übernahm mit der Rolle des Schulmeisters einen Solopart, den er mit Augenzwinkern realisierte und souverän meisterte. Einen musikalischen Kontrapunkt bildete der Hip-Hop-Titel, zu dem eine Mädchengruppe einen beeindruckenden Tanz darbrachte. Dhekra Ousji und Güllistan Mendes aus der Kursstufe 1 hatten sich eine perfekte Choreographie ausgedacht und diese mit Unterstützung von Frau Eberl eingeübt. Der Festakt endete zu den mitreißenden Klängen der Big Band.

Bei herrlichem Sonnenschein konnte der anschließende Stehempfang auf der Dachterrasse der Turnhalle und auf dem Schulhof stattfinden. Dort hatten sich inzwischen auch die Gäste eingefunden, die zum Schulfest gekommen waren. Sie wurden mit sportlichen Darbietungen begrüßt, die zum Schulsport des beginnenden 20. Jahrhunderts gehörten. Wer anschließend das Schulhaus betrat, hatte ein vielfältiges Programm zur Auswahl: In der von den Eltern bewirtschafteten Cafeteria gab es eine große Kuchenauswahl und noch dazu eine riesige, wunderschöne und köstliche Geburtstagstorte, die uns das Café Piroschka geschenkt hatte. Im dritten Stock hatten Schülerinnen und Schüler einen Ehemaligentreffpunkt eingerichtet, der von vielen verschiedenen Jahrgängen frequentiert wurde und wo es manch verabredetes, aber auch manch unerwartetes Wiedersehen gab. Auf allen Stockwerken gab es die ganz unterschiedlichen Ergebnisse der Projekttage zu bewundern, so zum Beispiel Erkenntnisse zur Veränderung der Unterrichtsformen in den letzten hundert Jahren, Forschungsergebnisse zum Schicksal der jüdischen Schülerinnen und Schüler der Schule, Überlegungen zur Zukunft der Schule und des Schulgebäudes und Vieles mehr. Wer wollte, konnte sich von Schülern auf unseren riesigen Dachboden und in die geheimen Kellerverließe führen lassen. Wer sich für die bemerkenswerte Architektur des Schulgebäudes und dessen Architekten Martin Elsaesser interessierte, hatte zweimal die Gelegenheit den spannenden Bildervortrag der kompetenten Architekturhistorikerin Dr. Kerstin Renz zu besuchen. Sie hatte diesen Vortrag im Übrigen bereits zu Beginn der Projekttage für alle Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle gehalten und bei allen Altersstufen großes Interesse geweckt. Lebhaften Andrang fand auch die Prämierung der Ergebnisse des Kunstwettbewerbs zu unserem Leitbild; jedes einzelne der ganz unterschiedlichen 14 Bilder wurde von Frau Seif ausführlich gewürdigt, bevor dann Laura Voigt (Kl. 6b) und Gladys Danic (Kursstufe 1) mit ihren eindrücklichen Bildern als Gewinnerinnen der beiden Hauptpreise bekannt gegeben wurden.

Damit war das Jubiläumsfest noch lange nicht zu Ende. Der Übergang in den Abend wurde von der Big-Band und ihrer stimmgewaltigen Solistin Sara Burmester (Kl. 10c) meisterhaft gestaltet. Inzwischen hatten Schülerinnen und Schüler der beiden Kursstufen die Turnhalle in einen festlich dekorierten Speisesaal verwandelt. Dort offerierte das FRIDA-Team ein köstliches Mahl für fast 400 Gäste. Die Stimmung war so gut, dass selbst das Schlangestehen vor dem Büffet kommunikativ und kurzweilig war.

Mit vielen Bildern und Plakaten, aber auch mit prägnanten Gegenständen aus der Schulgeschichte hatte der Reigen der Feierlichkeiten bereits am 26. September begonnen, als unsere Ausstellung im Muse-O, dem Stadtteilmuseum im alten Schulhaus von Gablenberg, eröffnet wurde. Die vier Ausstellungsmacher Herbert Dietz, Stefan Lang, Peter Wieland und Herbert Fischer hatten Exemplarisches aus unterschiedlichen Epochen der Schulgeschichte in den Blick gerückt; sie haben dafür inzwischen bereits viel anerkennende Resonanz bekommen. Die gut besuchte Ausstellungseröffnung bekam durch Musik von Poulenc und Piazzolla einen feierlichen Rahmen; dargeboten wurde sie von Charlotte Cremer-Jauregui mit ihrer Querflöte und Philipp Hackert, der sie auf dem Flügel begleitete. Neben der Ausstellung stand die Präsentation der Festschrift im Mittelpunkt der Feier. Frau Dr. Talkenberger, Historikerin und Mutter eines Schülers unserer Schule, stellte den Werdegang und den Aufbau dieses hervorragenden Werkes vor. Sie hatte dafür zusammen mit einem Team von weiteren Eltern sowie ehemaligen und derzeitigen Lehrerinnen und Lehrern fast fünf Jahre lang unser Archiv geordnet, geforscht, geschrieben und redigiert. Ihr, der gesamten Redaktionsgruppe sowie allen Autorinnen und Autoren sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.

Großer Dank gilt darüber hinaus dem Vorbereitungsteam, das sich aus Lehrern (Herr Hackert, Herr Klinger, Herr Nothardt, Frau Zürcher), einem ehemaligen Lehrer (Herr Ernst), Elternvertretern (Herr Herp, Frau Colucci, Herr Mbami, Frau Pflüger) und Schülerinnen ( Louisa Schmücker, Güllistan Mendes) zusammensetzte und das den Rahmen sowie den organisatorischen Ablauf der Feierlichkeiten zusammen mit Herrn Staudenmaier und mir von langer Hand geplant hat. Dass das Fest gelingen konnte, verdanken wir auch den vielen fleißigen Helferinnen und Helfern aus der Elternschaft, den großzügigen Kuchenspenden, der Einsatzbereitschaft unserer Kursstufenschüler und allen Lehrerinnen und Lehrern, die mit Phantasie und Improvisationsgeschick die Projekttage für ihre Klassen gestalteten und sich bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes da einbrachten, wo sie gebraucht wurden.

Nach diesen Highlights gleich zu Schuljahresbeginn dürfen wir der Fortsetzung des Schuljahres 2014/15 gelassen entgegensehen.

Mit freundlichen Grüßen
Petra Wagner